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Mit den Powercoders werden Geflüchtete in Basel zu Programmierern
30.10.2018
100’000 geflüchtete Menschen leben derzeit in der Schweiz, darunter viele High Potentials mit IT-Kenntnissen. Gleichzeitig herrscht in der Branche Fachkräftemangel. Diese Kombination hat Potenzial: Der Verein Powercoders hat sich zum Ziel gesetzt, IT-Fachleute und Unternehmen zusammenzubringen. Zu diesem Zweck werden aus einer Gruppe von über 100 Bewerberinnen und Bewerbern die 20 bestqualifizierten herausgesucht. Sie durchlaufen anschliessend ein dreimonatiges intensives Training, die Coding Academy. Hier erhalten sie technisch den letzten Schliff und werden gleichzeitig auf die kulturellen Anforderungen an das Arbeiten in der Schweiz vorbereitet. Anschliessend absolvieren sie ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum bei einem Schweizer Unternehmen, aus dem im besten Fall eine Festanstellung wird.

Code Academy (img: Powercoders)
Erfolgreich wurde dieses Programm bereits in Bern, Zürich und Lausanne durchgeführt. Jetzt kommt Powercoders nach Basel. Ende November beginnt die Ausbildung der Kandidatinnen und Kandidaten. Während in der ersten Hälfte der Fokus auf allgemeinen technischen Fähigkeiten liegt, werden in der zweiten Hälfte Fokusthemen gesetzt. Ob Java, ABAP, Angular oder Frontend – die Themen werden von den teilnehmenden Unternehmen mitbestimmt.
Zur Halbzeit gibt es einen sogenannten Career Day, bei dem sich Unternehmen und Kandidaten kennenlernen können. Dabei haben jeweils drei bis fünf Kandidaten mit dem jeweils am besten passenden Skillset ein Speed Dating mit ihren potenziellen Vorgesetzten.
Adobe unterstützt die Powercoders in Basel
Unter den Unternehmen, die sich in Basel bei den Powercoders engagieren, ist auch Adobe. Interessierte können das Non-Profit Powercoders auf drei Arten unterstützen: Als Trainer, Coach oder als Anbieter einer Praktikumsstelle.
Trainer sind Entwickler, die vor allem in der zweiten Ausbildungshälfte zwei bis drei Nachmittage pro Woche investieren und mit den Auszubildenden IT-Probleme lösen. Coaches betreuen während des Praktikums jeweils einen Praktikanten und helfen, kulturelle Herausforderungen zu meistern. Dazu sprechen sie einmal die Woche mit ihrem Schützling und geben Ratschläge. Beteiligte Unternehmen wiederum bieten Praktikumsplätze an. Die IT-Profis arbeiten nicht gratis – die Kosten betragen je nach Dauer des Praktikums zwischen 1500 und 2000 Franken monatlich. Firmen, die am Powercoders-Programm teilnehmen, verstehen ihren Einsatz denn auch nicht als Wohltätigkeitsmassnahme, sondern als Investition in einen neuen Mitarbeitenden. Kommt hinzu, dass die Investition auch auf menschlicher Ebene einen spürbaren Effekt hat.
Unternehmen ziehen positive Bilanz
«Powercoders hat Liip weitergebracht: nicht nur, weil wir tolle, topmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen haben, sondern weil vielen klar wurde, was Flucht für einen Kollegen bedeuten kann», so Hannes Gassert, Co-Founder von Liip. Sein Unternehmen ist eines von vielen, die bereits eine positive Bilanz zur Teilnahme bei den Powercoders ziehen. Weitere Beispiele sind Swisscom, Migros, die Post, Starticket oder Mindmaze.
Text:
Christian Walter, swiss made software
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