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Universität Basel sucht Wirkstoff gegen Coronavirus
09.03.2020
Die Universität Basel setzt bei ihrer Suche nach einem Wirkstoff gegen das Coronavirus auf computergestützte Methoden. So sind bereits knapp 700 Millionen Substanzen virtuell getestet worden. Dabei konnten bereits interessante Substanzen identifiziert werden.
Forschung (Bild: FreeImages.com)
Die Suche nach einem Wirkstoff gegen das Coronavirus wird von der Universität Basel in der Gruppe Computational Pharmacy am Departement Pharmazeutische Wissenschaften vorangetrieben, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Die Forschenden um Markus Lill haben ein sogenanntes virtuelles Screening durchgeführt, bei welchem schon gut 680 Millionen Substanzen virtuell getestet worden sind.
Die Tests setzen an einem wichtigen Enzym des Coronavirus an, der zentralen Protease. Wenn dieses Enzym durch einen Wirkstoff blockiert wird, kann die weitere Vermehrung gestoppt werden. Es konnten auch bereits einige „interessante Substanzen“ identifiziert werden. „Auch wenn die vollständige Entwicklung eines Wirkstoffs gegen das momentane Coronavirus die Dauer der momentanen Epidemie wahrscheinlich übersteigen dürfte, ist es wichtig, Wirkstoffe für zukünftige Coronaviren zu entwickeln“, wird Lill in der Mitteilung zitiert.
Somit soll die aktuelle Arbeit der Baseler Forschenden als Grundlage dienen. Dies wird auch dadurch verdeutlicht, dass die Forschungsgruppe „die Testergebnisse sofort als Open Source der Öffentlichkeit in Form eines Preprints zur Verfügung stellt“. Die Basler Wissenschaftler wollen es somit ermöglichen, dass andere Forschenden die Vorschläge aufgreifen und mögliche Wirkstoffkandidaten am Virus testen. Dieses Vorgehen erfolgt aufgrund der aktuellen Notlage, während es sonst üblich ist, interessante Substanzen erst gemeinsam mit anderen Forschungsgruppen experimentell zu testen, „bevor die Ergebnisse patentiert und publiziert werden“.