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Universitätsspital Basel behandelt Corona-Patienten mit Plasma
02.04.2020
Als erstes Schweizer Spital hat das Universitätsspital Basel zwei Covid-19-Patienten mit Blutplasma eines genesenen Covid-19-Patienten behandelt. Dadurch erhalten die kranken Patienten entsprechende Antikörper. Die Methode gilt als potenzielle Therapie.
Blutkörperchen (Bild: geralt/Pixabay)
Das Blutplasma, welches das Universitätsspital Basel zwei Covid-19-Patienten verabreicht hat, enthält „vor allem Eiweisse wie etwa Gerinnungsfaktoren und Immunglobuline (Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger)“, wie das Universitätsspital in einer Mitteilung schreibt. Da es sich um das Blutplasma eines von Covid-19 genesenen Patienten handelt, verfügt das Plasma auch über Abwehreiweisse gegen diesen Erreger. Bei den Krankheiten Ebola und Schweinegrippe hat diese Methode bereits Erfolge erzielt. Ob dies beim Coronavirus ebenfalls der Fall ist, muss sich aber erst noch zeigen.
„Wir haben erst eine Handvoll Patienten so behandelt. Erst eine Studie wird zeigen, ob die Therapie tatsächlich wirkt“, wird Andreas Buser, Leiter des Basler Blutspende-Zentrums, in einem Bericht des SRF zitiert. Buser leitet gemeinsam mit Manuel Battegay, Chefarzt der Infektiologie am Universitätsspital, eine Forschungsgruppe, welche die potenzielle Therapie durchführt. Diese Gruppe wird nun die Entwicklung verfolgen. Es besteht die Hoffnung, dass Krankheitsschwere und -dauer reduziert werden können. „Wir sammeln jetzt erste Erfahrungen“, heisst es von Battegay gegenüber SRF.
Die Blutspende von nachgewiesen genesenen Patienten erfolgt dabei freiwillig. Die Spender werden auf über das Blut übertragbare Krankheiten getestet, nach der Spende werden „die unterschiedlichsten Viren, Bakterien und Parasiten sowie potenziell schädliche weisse Blutzellen“ neutralisiert, informiert das Universitätsspital. Anschliessend erhält der Empfänger das Plasma durch eine Transfusion in die Vene.